1 Einzug (gregorianischer Choral)
Heute ist Christus geboren,
heute erschien der Erlöser!
Heute singen auf Erden die Engel, heute freuen sich die Erzengel, heute jauchzen die gerechten: Ehre sei Gott in der Höhe! Alleluja! Alleluja! Alleluja!
2 Willkommen, Weihnacht!
(Anonym, 14. Jh.)
Willkommen seist du,
himmlischer König, willkommen Weihnacht!
Willkommen, geboren an einem Morgen,
den wir besingen wollen!
Willkommen seid ihr, Stephan und Johannes,
Willkommen jeder Unschuldige,
Willkommen Thomas, erster Märtyrer
Willkommen seist du, gutes Neues Jahr!
Willkommen bis zum zwölften Tag in Furcht,
Willkommen ihr Heiligen, lieb und teuer, Willkommen, Weihnacht!
Lichtmess, Königin der Seligkeit,
willkommen beiden – mehr oder weniger.
Willkommen auch euch, die ihr hier seid,
willkommen, willkommen, amüsiert euch
gut willkommen allen im Neuen Jahr!
3 Es gibt keine Rose – Anonym
Es gibt keine tugendhaftere Rose
Als die, welche Jesus gebar.
Alleluja.
Denn in dieser Rose waren auf kleinstem Raum
Himmel und Erde enthalten
o wunderbares Geheimnis.
In dieser Rose wird
der eine Gott in drei Personen sichtbar,
o gleiche Gestalt.
Engel sangen den Schafhirten zu:
Ehre, Ehre sei Gott in der Höhe!
Lasst uns freuen.
Lassen auch wir all die weltliche Heiterkeit
und folgen wir dieser freudenreichen Geburt
Lasst uns ziehen!
4a Das kleine Kind – Anonymus
Das kleine Kind sang sie in den Schlaf,
als es zu weinen begann:
das war eine so schöne Melodie,
daß sie allen Minnesang übertraf.
Auch die Nachtigall sang:
ihr Lied war heiser und ungeeignet;
wer immer ihrem Lied zuhört
und das erste läßt, der tut Unrecht.
4b Wiegenlied
O mein teures Herz, kleiner Jesus,
bereite deine Wiege in meiner Seele,
und ich werde dich in meinem Herzen wiegen
und mich niemals von dir trennen.
Vielmehr will ich dich ewig preisen
mit süßen Gesängen auf deinen Ruhm
Die Knie meines Herzens will ich beugen,
um dir das wahre Wiegenlied zu singen.
5 Wie Tau im April – Anonym., um 1400
Ich singe dir von einer Jungfrau, die ist makellos
den König aller Könige erwählte sie zum Sohn
Er kam so ganz still zu seiner Mutter,
wie der Tau im April, der auf das Gras fällt.
Er kam so ganz still zu seiner Mutter Schoß, wie der Tau im April, der auf die Blume fällt.
Er kam so ganz still, da lag seine Mutter
wie Tau im April, der auf den Blütenzweig fällt.
Mutter und Jungfrau war niemand so wie sie; so eine Dame mag wohl Gottes Mutter sein!
6 Dies kleine Kind – Robert Southwell (16.Jh.)
Dies kleine Kind, wenige Tage alt,
ist gekommen, um des Satans Gemeinde zu stehlen.
Die ganze Hölle erbebt in seiner Gegenwart,
obwohl er selbst nur vor Kälte zittert,
denn auf seine schwache, unbewaffnete Art
wird er die Tore der Hölle überraschen.
Mit Tränen kämpft er und gewinnt das Feld,
die nackte Brust, das ist sein Schild;
sein heftiger Schuss ist das Babygeschrei,
die Blicke der weinenden Augen seine Pfeile,
seine kämpferischen Insignien Kälte und Not,
und fieberschwaches Fleisch sein Schlachtross.
Sein Lager ist aufgeschlagen in einem Stall,
sein Bollwerk nichts als eine zerbrochene Wand;
die Krippe sein Graben, Heuhalme die Stangen;
aus Schafhirten bestellt er sein Aufgebot;
und damit sein Feind sicher verwundet wird,
blasen die Posaunen der Engel zum Angriff.
Meine Seele, verbinde dich mit Christus im Kampf;
bleibe bei den Zelten, die er erbaut.
In seiner Krippe findest du sicher Schutz,
denn dieses kleine Baby wird dein Wächter sein.
Wenn du deine Feinde mit Freude zerschmettern willst,
dann lauf nicht weg von diesem göttlichen Knäblein.
7 Zwischenspiel – Harfensolo
8 In frostiger Winternacht – Robert Southwell
Schau, ein schwaches zartes Baby
liegt zitternd in einer frostigen Winternacht
in einer schlichten Krippe,
o weh, ein bedauernswerter Anblick!
Die Gasthäuser sind voll; kein Mensch will
diesem kleinen Pilger sein Bett überlassen.
Statt dessen muss er zusammen mit einfältigen Tieren
in einer Krippe sein Haupt betten.
Dieser Stall ist der Hof des Prinzen,
diese Krippe sein Staatsthron;
die Tiere sind das Zeug seiner Pracht,
die hölzernen Teller sein Geschirr.
Die Leute in ihrer ärmlichen Kleidung
tragen seine königlichen Livreen;
der Prinz selbst kommt vom Himmel,
seine Pracht wird dort geschätzt.
Nähere dich mit Freude, du christlicher Wicht,
huldige deinem König.
Preise kräftig diese bescheidene Pracht,
die er vom Himmel bringt.
9 Frühlings - Carol
Es ist eine Freude zu hören: Die singenden Vögel,
das Wild im Tal, die Schafe im Tal,
das blühende Korn.
Gottes Vorrat an Nahrung –
für den Menschen ist das alles.
Dafür wollen wir ihn immer preisen
und ihm danken!
(William Cornish †1523)
10 Dank sei Gott! – Anonym, 15. Jh.
Dank sei Gott! Dank sei Gott!
Adam lag gebunden in Fesseln;
viertausend Winter hielt er nicht für zu lang.
Dank sei Gott! Dank sei Gott!
Und alles war nur wegen eines Apfels;
den er nahm,
wie die Schreiber es
in ihren Büchern geschrieben finden.
Dank sei Gott! Dank sei Gott!
Wäre der Apfel nicht genommen worden,
unsere Dame wäre nie
himmlische Königin geworden.
Dank sei Gott! Dank sei Gott!
Gesegnet sei die Zeit,
da der Apfel genommen wurde,
dafür lasst uns singen:
Dank sei Gott!
11 Auszug (gregorianischer Choral)
Heute ist Christus geboren,
heute erschien der Erlöser!
Heute singen auf Erden die Engel,
heute freuen sich die Erzengel,
heute jauchzen die Gerechten:
Ehre sei Gott in der Höhe! Alleluja!